Nachteile der Beschneidung
Neulich entwickelte sich die Bewegung gegen die Beschneidung in der jüdischen und moslemischen Religionsgemeinschaften.
Argumente gegen Beschneidung
Einer der Beweisgründe der Anhänger der Beschneidung besteht darin, dass diese Operation bei Neugeborenen fast schmerzlos ist. Doch laut den objektiven Angaben stellt die Prozedur der Zirkumzision (Beschneidung) einen sehr starken Stress für Neugeborene dar, wobei sich die Herzfrequenz (bis 180 Herzschläge pro Minute) und der Cortisolspiegel (um dreimal) steigern.
Bei der Beschneidung verspürt das Neugeborene sehr intensive Schmerzen, wodurch das Kind Stress erlernt.
Früher galt es, dass die Schmerzen, die das Kind bei der Beschneidung empfindet, seine Schutzkräfte aktivieren und die Schmerzreizschwelle verringern. Aber die letzten wissenschaftlichen Untersuchungen haben diese Meinung entkräftet.
Bei den Knaben, die ohne Schmerzbetäubung beschnitten wurden, erhöhte sich die Schmerzempfindlichkeit, wodurch ihre Reaktion auf den Schmerz bei den Impfungen intensiver war. An der Vorhaut gibt es viele Nervenendigungen und ihre Empfindlichkeit ist der von den Lippen oder Fingerkuppen gleich.
Bei 95 Prozent der Neugeborenen ist die Vorhaut mit der Eichel verwachsen. Ohne vorangehende Trennung des inneren Blatts der Vorhaut von der Eichel, die das Kind auch verletzt, ist die Beschneidung unmöglich.
Manche Männer, die im Erwachsenenalter beschnitten wurden, erzählen, dass ihr sexuelles Empfinden und die Empfindlichkeit des Penis nach der Beschneidung wesentlich sanken. Beschnittene Männer gebrauchen verschiedene Gleitmittel häufiger.
Laut den Untersuchungen bevorzugen Frauen den Vaginalverkehr mit unbeschnittenen Partnern in höherem Grad als mit den beschnittenen.
Bei unbeschnittenen Männern haben die Bewegungen des Penis beim Geschlechtsakt eine kleinere Amplitude und eine höhere Frequenz. Das liegt darin, dass sich die meisten Rezeptoren an der Kranzfurche befinden. Häufige, kurze Bewegungen verstärken maximal Empfindungen beim Mann und stimulieren die Klitoris.
Beschnittene Männer machen tiefe, intensive Bewegungen, um den Orgasmus zu erreichen. Solche Bewegungen stimulieren die Klitoris in geringerem Maße. Doch solche Untersuchungen sind vorläufig. Wenn Frauen einen Orgasmus erreichen und den Sexualpartner bewerten, spielen interpersonale Beziehungen eine große Rolle. Aber der Mann, der als Kind beschnitten wurde, kann es nie erfahren, welche Empfindungen er erleben könnte.
Die Wirksamkeit dieser Operationen kann nur nach dem Pubertätseintritt bewertet werden. Deshalb bleiben die meisten Folgen einer Beschneidung nicht registriert.
Die wissenschaftlichen Untersuchungen, die das Sexualleben der Männer nach der Beschneidung erforschen, werden ganz selten durchgeführt. Die Zirkumzision kann verschiedene Manipulationen umfassen, deren Endergebnis von der Methode, der Geschicklichkeit des Chirurgen und den Anforderungen der Eltern abhängt.
Nach der Beschneidung kann unterschiedliche Menge der Vorhaut bestehen bleiben. Die Kranzfurche kann mit der Haut bedeckt oder völlig unbedeckt bleiben. Die Vorhaut kann auf verschiedenen Höhen geschnitten werden. Der Rückfall der Vorhautverengung ist auch möglich. In manchen Fällen kann dies zur Penisverkrümmung führen. Die Beschneidung der inneren und äußeren Blätter der Vorhaut kann auf verschiedene Weise verlaufen.
Welche Folgen einer Beschneidung sind möglich?
Die Erscheinung der Penisse der beschnittenen Männer unterscheiden sich wesentlich. Je früher die Operation durchgeführt wurde, desto größer ist dieser Unterschied und häufiger treten Komplikationen auf. Falls die Zirkumzision im Alter unter drei Jahren durchgeführt wurde, bleibt die Haut der Vorhaut ganz häufig zum Teil bestehen, wodurch sich die Balanitis oder die Vorhautverengung entwickeln können.
Die Häufigkeit dieser Erkrankungen ist dabei höher als bei Jungen mit der Vorhaut. Die große Häufigkeit der schlimmen Folgen einer Beschneidung bei Kleinkindern ist damit verbunden, dass auch der kleinste Fehler bei der Operation, der am Penis des Neugeborenen unmerklich ist, im Laufe des Wachstums des Kindes und seines Penis zu einem seriösen Problem führen kann, das manchmal einen nochmaligen operativen Eingriff benötigt.
Laut einer Untersuchung unter Teilnahme von 313 Männern, die im Kindesalter eine Beschneidung überstanden haben, beschwerten sich 33 Prozent über derbe Postoperationsnarben, 27% über den Mangel der Haut bei der Erektion, 16% über eine Penisverkrümmung bei der Erektion. Auch es gab Beschwerden über die Deformation der Eichel, die Verengung der äußeren Harnröhrenöffnung und die Urethritis.
40 Prozent der Männer meldeten von dem Bedarf an einer stärkeren Stimulation im Laufe des Geschlechtsakts, um einen Orgasmus zu erreichen.
Wir haben die medizinischen Indikationen und Gegenindikationen der Beschneidung viel besprochen. Aber dieses Problem umfasst auch eine ethische und juristische Seite. Haben die Eltern das Recht, diese Entscheidung selbst zu treffen? Wenn ein erwachsener Mann diese Entscheidung trifft, unterschreibt er eine so genannte informierte Zustimmung, wo der Schwerpunkt der Operation und mögliche Folgen einer Beschneidung erklärt werden müssen.
Diese Zustimmung soll vollständige und wahrhafte Informationen über die bevorstehende Operation enthalten. Vor der Volljährigkeit sind die Eltern für das Kind zuständig. Während es im Falle der Traumata, Fehlbildungen etc. ärztliche Indikationen gibt, stimmen die Meinung und der Wunsch der Eltern mit dem medizinischen Konferenzbeschluss zusammen, so tragen die Eltern die Verantwortung im Falle der hygienischen Beschneidung.
Ist die Beschneidung der Knaben gesetzwidrig?
Die Entfernung eines gesunden Körperteils auch mit guten Vorsätzen gilt keinesfalls als eine Behandlung. Wie wird das Kind die Abwesenheit der Vorhaut akzeptieren, wenn es aufwächst? Interessen der Kinder werden mit der Kinderrechtskonvention, den Unterlagen geschützt, die die juristischen Besonderheiten der Behandlung von Kindern ordnen. In diesen Unterlagen geht es darum, dass das Kind vor einer unnötigen Behandlung oder Untersuchung geschützt werden soll.
Juristisch gesehen gilt die Beschneidung des Neugeborenen auch aus den religiösen Gründen als illegal.
Jeder Mensch hat Anspruch auf die Glaubensfreiheit, die Religionsausübung, wenn sie die Leben- und Gesundheitsschädigung nicht verursachen. Die Gegner der Beschneidung aus religiösen Gründen führen ein anderes Argument für den Schutz der Neugeborenen. Wenn die Eltern eine religiöse Beschneidung durchführen lassen, rechnen sie das Kind wider Willen einer bestimmten Religion zu, was die Glaubensfreiheit verletzt.
Vielleicht wäre es besser, wenn das Kind selbst eine Religion auswähle und entscheide, ob es seine Vorhaut erhalten will?
Diese Herangehensweise läuft den tausendjährigen Kulturtraditionen im Islam und Judaismus zuwider. Deshalb ist es derzeit eher unwahrscheinlich, sie in der Tat umzusetzen. Um die Tradition zu ändern, wird die Aufklärung der Eltern benötigt, die vom Umfeld der Gläubigen ausgehen soll.
Heutzutage lassen viele Menschen ihre Kinder durch gesellschaftliche Verurteilung beschneiden, nicht weil sie Glaubensschwärmer sind.
Beschnittene Männer suchen oft Ursachen, die diese Operation rechtfertigen können. Auch bei Muslimen und Juden findet man neben der religiösen auch eine medizinische Ursache. Dazu zählen sexuelle Vorteile einer Beschneidung, die Senkung des Risikos von Geschlechtskrankheiten sowie dem Peniskarzinom.
Im Allgemeinen mangelt es in der Gesellschaft an der Information über die Vorhaut. Viele Eltern, besonders die Mütter, stellen sich sehr schlimm vor, welchen Aufbau und Funktionen die Vorhaut hat.
Wenn der Vater und die Mutter über etwas besorgt sind, nehmen sie das Kind zum Kinderchirurg oder Urologen. Die Gesichtspunkte der Ärzte betreffs der Vorhaut und ihren Krankheiten unterscheiden sich. Dabei spielt auch die materielle Interessiertheit an der Operation eine große Rolle.
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Für das Gespräch mit dem Arzt sollen auch die Eltern selbst über hinreichende Kenntnisse verfügen.
Es wird empfohlen, einige Ärzte falls möglich zu konsultieren, also ein Konsilium zu sammeln, von dem nur Sie wissen.
Drittens soll man auch sich an große Krankenanstalten mit der langjährigen Tradition der Behandlung und erfahrenen Fachärzten wenden.
Man soll verstehen, dass der Arzt, der die Operation nicht verordnet, übernimmt in den meisten Fällen, so paradox wie es klingt, die höhere Verantwortung als derjenige, der den chirurgischen Eingriff durchgeführt hat. Nach der Entfernung der Vorhaut, falls die histologische Untersuchung nicht gemacht wurde (sie wird praktisch in allen Fällen nicht gemacht) ist es unmöglich festzustellen, ob es vor der Operation eine Vorhautverengung und Indikationen zur Beschneidung gab oder nicht.
Im Laufe der Zirkumzision werden 33—50% der Haut des Penis entfernt. In 50% der Fälle werden keine pathologischen Veränderungen bei der histologischen Untersuchung der Vorhaut gefunden, die durch die Vorhautverengung entfernt wurde.
Das Risiko für Harnwegsinfektionen beträgt bei beschnittenen Jungen 1:100 und bei den unbeschnittenen 1:1000.